Bericht der NÖ Landeskliniken-Holding 2015

gert werden, auch gilt es, Ökonomie und Ökologie in Einklang zu bringen. Besonders im Bereich Einkauf Medizintech- nik ist Weitblick gefordert, um die Qualität noch zu erhöhen und dabei Kosten zu reduzieren (z. B. optimale Garantie- und Wartungsvereinbarungen sowie zwingend mit dem Gerät verbundene Ver- brauchsmaterialien berücksichtigen). Im Jahr 2015 wurde signifikant eingespart: Durch den erfolgreichen Abschluss einer Aus- schreibung für Klammernahtprodukte ist neben ei- ner hohen Produktqualität und der Aufnahme eines umfangreichen Fortbildungspakets eine künftige jährliche Einsparung von ca. € 650.000,- zu erwar- ten. Frei nach dem Zitat von Johann Wolfgang von Goethe „Nach unserer Überzeugung gibt es kein größeres und wirksameres Mittel zu wechselseiti- ger Bildung als das Zusammenarbeiten“ setzte der Zentrale Einkauf seinen kooperativen Arbeitsstil mit den betroffenen Anwenderinnen und Anwen- dern für laufende Prozessoptimierungen fort. Ge- meinsame Abstimmungen und Entscheidungsfin- dungen mit den bereichs- und klinikübergreifenden Fachgruppen fördern maßgeblich die Akzeptanz der Einkaufsentscheidungen bzw. -aktivitäten und zeichnen somit wesentlich für eine erfolgreiche Umsetzung in den NÖ Kliniken verantwortlich. Im Fachgruppenprozess wird im Besonderen auf eine patienten- und mitarbeitersichere Handhabbarkeit der Produkte, auf ökologische Verträglichkeit, auf die Ökonomie sowie auf die damit verbundenen erforderlichen Produktmerkmale und Prozesse ge- achtet. Mittlerweile sind 54 Fachgruppen mit rund 760 Fachexpertinnen und Fachexperten aus allen Berufsgruppen, davon 95 Primarärztinnen und -ärzte und rund 100 Oberärztinnen und Oberärzte, an diesem Prozess beteiligt. Derzeit werden bereits rund 94 Prozent des Pro- dukteinkaufvolumens zentral gesteuert und verwal- tet. Diese einheitliche Beschaffung medizinischer und nicht-medizinischer Bedarfsgüter fördert nicht nur flächendeckend hohes Qualitätsniveau, Pati- enten- und Mitarbeitersicherheit und -zufrieden- heit sowie Versorgungssicherheit für die Kliniken, sondern dient auch einer nachhaltigen Preispolitik: Seit 2006 wurde die prozentuale jährliche Sachkos- tensteigerung laufend unterschritten. Von 2009 bis einschließlich 2013 blieb der Sachaufwand sogar auf gleichem Niveau, trotz der steigenden Anfor- derungen an das Gesundheitswesen.

Grünes Licht für neue Standards In der Abteilung für Medizinische und Pflegeri- sche Standards und Prozesse in der NÖ Landes- kliniken-Holding Zentrale wurden im Jahr 2015 fol- gende Konzepte erstellt und Standards umgesetzt: W Erstellung eines Konzepts für Pharmazeutische Beratung entlang des Medikationsprozesses an den NÖ Kliniken W Definition von Standards für den Bereich Patho- logie / Mikrobiologie als Basis für ein zentrales PMIS (Pathologie- und Mikrobiologie-Informati- onssystem) W Definition von Standards für den Bereich La- bormedizin als Basis für das LIS-Laborinforma- tionssystem W Umsetzung des standardisierten Leistungska- taloges Radiologie in den NÖ Landes- und Uni- versitätskliniken W Erstellung des NÖMALK – NÖ medizinischer ambulanter Leistungskatalog W ELGA-Umsetzung unter Berücksichtigung der dokumentarischen Vorgaben

Schnittstelle mit großer Verantwortung: der Zentrale Einkauf Als Betriebsführerin für die NÖ Landes- und Uni- versitätskliniken betreibt die NÖ Landeskliniken- Holding Zentrale einen Zentralen Einkauf auf Basis eines sogenannten Lead-Buyer-(Facheinkäufer)- Systems. Diese Abteilung ist besonders für die nachhaltige Finanzierbarkeit und die Sicherung einer qualitativ hochwertigen Gesundheitsversor- gung in Niederösterreich von großer Bedeutung. Doch nicht nur müssen die innovativsten und hochwertigsten Produkte bei größtmöglicher Wirt- schaftlichkeit erworben und stets verfügbar gela-

Thomas Grötzl, Küche, Landesklinikum Zwettl

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